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Krautspace-dokumente/Protokolle/Rechenschaftsbericht-2012.tex
2012-12-08 23:25:04 +01:00

715 lines
29 KiB
TeX

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\title{Rechenschaftsbericht}
\subtitle{Hackspace Jena e.\,V.}
\author{%
Konrad Schöbel (Vorsitzender)\\
Jan Huwald (Schriftf\"uhrer)\\
Frank Lanitz (Schatzmeister)
}
\date{29. Januar -- 1. Dezember 2012}
\begin{document}
\maketitle{}
\tableofcontents{}
\newpage{}
Neben den bürokratischen und administrativen Tätigkeiten, die die
Vereinsgründung und -führung mit sich bringen, haben sich die Aktivitäten des
Vorstandes entsprechend der Satzung vor allem auf zwei Schwerpunkte
konzentriert: Die Suche und Einrichtung geeigneter Vereinsräume sowie die
Organisation und Durchführung von Veranstaltungen.
%------------------------------------------------------------------------------%
\section{Vereinsgründung und Initialisierung}
\subsection{Vereinsgründung und Eintragung in das Vereinsregister}
Der Verein wurde am 29.~Januar 2012 gegründet und am 27.~Februar
entsprechend §1 (Name, Sitz, Geschäftsjahr) Punkt 1 der Satzung in
das Vereinsregister eingetragen. Dazu hat Frank die Koordination mit
dem Notar und dem Vereinsregister übernommen. Als Vereinssitz wurde
vorerst die Anschrift des Vorsitzenden im Vereinsregister
eingetragen.
\subsection{Vereinskonto und Postfach}
Entspechend §5 (Aufgaben des Schatzmeisters) Punkt 2 der Geschäftsordnung hat
Schatzmeister Frank ein Vereinskonto bei der Ethikbank Eisenberg eingerichtet.
Kriterien von Bedeutung für die Auswahl des Kreditinstituts waren dabei u.a.:
\begin{itemize}
\item lokaler Bezug
\item Onlinebanking über sicheres Verfahren
\item Nachvollziehbarkeit und Nachhaltigkeit von Investments\footnote{So
z.\,B. waren Beteiligungen im Handel mit Lebensmitteloptionsscheinen
ein Ausschlusskriterium}
\item gute Preisstruktur
\end{itemize}
Zusätzlich zu dem Konto bei der Ethikbank wurde im Rahmen des Einzugs in die
neuen Räumlichkeiten in der Krautgasse ein verpfändetes Sparkonto bei der
Commerzbank eröffnet. Vgl. dazu auch die Ausführungen zur Finanzierung unter
Punkt \ref{sec:krautspace_kaution}.
Anfang März hat Frank ein Postfach für den Verein eingerichtet, das
von ihm regelmäßig geleert wird.
\subsection{Gemeinnützigkeit}
Der Verein strebt die Gemeinnützigkeit an. Dazu hat Frank den
ursprünglichen Satzungsentwurf dem Finanzamt Jena mit einer Bitte um
Stellungnahme vorgelegt. Da eine Antwort vom Finanzamt erst nach der
Gründungsversammlung einging, konnte diese nicht mehr Teil der bei
der Gründung verabschiedeten Satzung werden.
Die Rückmledung des Finanzamts hat ergeben, dass der Verein mit der
gegenwärtigen Satzung die Gemeinnützigkeit nicht erlangen würde. Als
Gründe wurden hierfür angeführt, dass der Vereinszweck nicht den
Anforderungen der Abgabenordnung entspräche und dass das Konzept des
Vereins nicht nachprüfbar sei. Konkret heißt es hierzu in der
Antwort des Finanzamts:
\begin{quote}
"`Die Satzungszwecke und die Art ihrer Verwirklichung müssen so genau
bestimmt sein, dass auf Grund der Satzung geprüft werden kann, ob die
satzungsgemäßen Voraussetzungen für die Steuervergünstigung gegeben sind
(§60 [Abgabenordnung])."'
\end{quote}
Zu streichen sind deshalb:
\begin{itemize}
\item
in §3 Punkt 1, zweiter Anstrich der Satzung die Förderung "`der
Forschung"', da nur die Förderung von "`Wissenschaft \underline{und}
Forschung"' gemeinnützig ist.
\footnote{
Das Finanzamt definiert \emph{Forschung} als der
"`\underline{\smash{ernsthafte}} und
\underline{\smash{planmäßige}} Versuch zur Ermittlung der
Wahrheit"' sowie \emph{Wissenschaft} als "`Weitergabe von
Erkenntnissen in nachvollziehbarer, überprüfbarer Form (Lehre)"'.
\quad m)
}
\item
in §3 Punkt 1 dritter und vierter Anstrich der Satzung die Förderung
des Umgangs mit Technologie sowie der öffentlichen Auseinandersetzung.
\end{itemize}
In Bezug auf das Konzept des Vereins heißt es
\begin{quote}
"`Es ist notwendig, dass sich aus der Satzung ein klar erkennbares und
nachprüfbares Konzept ergibt. Der Satzungszweck und die Art seiner
Verwirklichung sollten umso präziser dargelegt werden, wenn ihnen kein
jedermann bekanntes, begrifflich fest umrissenes gedankliches Konzept
zugrunde liegt."'
\end{quote}
und weiter
\begin{quote}
"`Der Verein erfüllt die o.\,g.\ Zwecke u.\,a.\ durch \glq die Förderung von
Aktivitäten zu interdisziplinären Aspekten der Vereinsthemen\grq. Was heißt
das konkret? Eine bespielhafte Aufzählung der geplanten Aktivitäten in
der Satzung ist möglich."'
\end{quote}
Die geannten Kritikpunkte können nach Ansicht des Vorstandes relativ einfach
geheilt werden. Zur Beseitigung dieser Kritikpunkte unterbreitet der Vorstand
zur Mitgliederversammlung MV2012.2 am 1.~Dezember 2012 einen Vorschlag zur
Satzungsänderung. Eine Vorabklärung mit dem Finanzamt durch Frank ergab, dass
eine Streichung der kritischen Punkte tatsächlich eine Gemeinnützigkeit aus
Satzungsaspekten möglich machen würde.
\section{Mitgliederentwicklung}
\label{sec:mitgliederentwicklung}
Die Mitgliederzahl konnte seit Vereinsgründung von 18\footnote{Bei der
Gründungsversammlung waren 20 Personen anwesend -- 18 sind im Rahmen dieser
direkt Mitglied geworden} auf 30 gesteigert werden. Davon zahlen ca. 15\% der
Mitglieder einen ermäßigten Mitgliedsbeitrag, ca. 70\% der Mitglieder den
vollen Mitgliedsbeitrag sowie ca. 15\% der Mitglieder einen erhöhten Beitrag.
Der Verein hat mit Stand 1.~Dezember 2012 ein Fördermitglied.
Der Vorstand erwartet eine weitere Steigerung der Mitgliederzahlen durch
weitere kontinuierliche Bekanntmachung des Vereins und seiner
Veranstaltungen.
\section{Finanzielle Situation}
Aktuell wird der Verein beim Finanztamt als nicht veranlagungspflichtig
geführt.
Zum Stichtag 30.~November 2012 beträgt der Kontostand:
\begin{table}[h!]
\centering
\begin{tabular}{l|r}
\textbf{Konto} & \textbf{Kontostand} \\ \hline
Barkasse & 60,51\EUR\\
Kautionskonto & 1662,00\EUR\\
Girokonto (Ethikbank) & 1471,47\EUR\\
\end{tabular}
\end{table}
\subsection{Ideeller Bereich}
Es wurden im Zeitraum vom 29.~Januar bis zum 30.~November 4.467\EUR\
an Mitgliedsbeiträge sowie 476,76\EUR\ an Spenden eingenommen. Teil
dieser Spenden sind zusätzliche Zahlungen verschiedener Mitglieder
für die Fananzierung des Raumes.
Für Vereinsgründung bzw. der Eintragung in das Vereinsregister sind
entstanden:
\begin{itemize}
\item 41,65\EUR\ Notargebühr
\item 53,00\EUR\ Eintragung ins Vereinsregister
\end{itemize}
\noindent{} Ferner entstanden mit der Anmietung der neuen Räume in
der Krautgasse:
\begin{itemize}
\item 870,00\EUR\ Marklergebühren
\end{itemize}
Inklusive weiterer Ausgaben für die Ausstattung des Raumes,
allgemeiner Vereinsausgaben sowie dem Internetzugang für den Raum im
Turm sind insgesamt Ausgaben in Höhe von 1.516,64\EUR\ entstanden.
Dieser Betrag beinhaltet ebenfalls die durch die Türöffnung\footnote
{Vgl. Abschnitt \ref{sec:tueroeffnung}} verursachten 115,15\EUR.
Seit der Anmietung der Räume wurden 2.032,00\EUR\ für Versicherung,
Miete sowie Abschlagzahlungen für Nebenkosten und Strom aufgebracht.
\subsection{Wirtschaftlicher Bereich}
Zur Versorgung der Hacker im Raum gibt es ein kleines Angebot an
Getränken und Knabbereien, das über das "`Kaffeekassen-Prinzip"'
verwaltet wird. Aus dieser Kasse entsteht ein kleiner Überschuss.
Seit der Vereinsgründung wurden in diesem Bereich 971,44\EUR\ für
Getränke und 24,99\EUR\ für Fahrtkosten sowie ein Getränkeregal
ausgegeben. Auf der Einnahmenseite stehen zum Stichtag 30.~November
2012 1.129,93\EUR, so dass ein Überschuss von 133,53\EUR\ zu Gunsten
des Vereines entstand.
\subsection{Kautionskonto}
Die Einlagen für das Kautionskonto wurden als Darlehen durch 5
Mitglieder gestellt. Details dazu siehe Abschnitt
\ref{sec:krautspace_kaution}.
\subsection{Ausblick}
Durch die Anmietung der Räume in der Krautgasse hat der Verein
monatliche Ausgaben:
\begin{itemize}
\item Miete und Abschlag für Nebenkosten in Höhe von 554\EUR{}
\item Abschlag für Strom in Höhe von 31\EUR{}
\end{itemize}
Nicht in die monatliche Betrachtung mit einbezogen sind zukünftig
ca. 30\EUR\ für einen Internetanschluss sowie ca. 100\EUR\ im Jahr
für die Haftpflichtversicherung des Vereins. Auf den Monat herunter
gebrochen entstehen dem Verein also monatliche Fixkosten in Höhe von
$554 + 31 + ~30+ ~\frac{100}{12} = ~625$\EUR.
Auf der Einnahmenseite stehen aktuell ca. 500\EUR\ an Einnahmen
durch Mitgliedsbeiträge sowie auf empirischer Basis 10\EUR\ an
Spenden sowie ca. 15\EUR\ an Überschüssen aus der Matekasse
\footnote{Auch: Abschnitt \ref{sec:getaenke}}. Ein Teil der
Mitgliedsbeiträge entsteht durch einen -- optional -- erhöhten
Beitrag einzelner Mitglieder.
Daraus folgt ein Fehlbetrag von aktuell ca. 100\EUR\ im Monat. Wie
in Abschnitt \ref{sec:mitgliederentwicklung} beschrieben, erwartet
der Vorstand einen Ausgleich des Fehlbetrags durch weitere Mitglieder
im Laufe der ersten Jahreshälfte 2013.
\section{Allgemeine Entwicklungen im Verein}
\subsection{Vereinshaftpflichtversicherung}
Im Oktober hat Jan eine Vereinsversicherung abgeschlossen um den
Verein bei öffentlichen wie auch nicht öffentlichen Veranstaltungen
gegenüber materiellen oder körperlichen Schäden abzusichern. Wir
haben uns für das günstigste Angebot entschieden, welches die
Vereinsräume absichert und Veranstaltungen abdeckt.
%------------------------------------------------------------------------------%
\section{Vereinsräume}
Zur Verwirklichung des in §3 (Zweck des Vereines und Zweckverwirklichung)
Punkt 3 genannten Vereinszwecks war das Hauptziel der Vereinsaktivitäten im
Gründungsjahr zunächst die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten für den Aufbau
und Betrieb einer Begegnungsstätte -- des eigentlichen Hackerspaces. Dies
schien bei der angespannten Mietsituation sowie der so kurz nach der Gründung
noch recht dürftigen finanziellen Situation des Vereins zunächst ein
aussichtsloses Unterfangen. Deshalb freuen wir uns besonders, dass unsere
Suche schließlich nicht nur von Erfolg gekrönt war, sondern sich unser neues
Domizil auch in bester Innenstadtlage befindet: gleich hinter der Abbe-Mensa
und über dem Durchgang vom Uni-Campus zur Studentenmeile Wagnergasse.
\subsection{Raumsuche \& Geschichte}
\paragraph{Intershop-Turm}
Frank hatte bereits 2011 mit Vertretern der TowerConsult sowie
von Igniti eine Vereinbarung für die Nutzung eines Raumes im
Intershop-Tower getroffen. Diese Vereinbarung war voerst begrenzt
auf ein halbes Jahr und lief kurz nach Gründung des Vereins aus --
konnte aber um ein weiteres halbes Jahr bis Ende August 2012
verlängert werden. Auf Grund des gestiegenen Platzbedarfs durch die
Firmen der TowerByte e.\,G. war eine weitere Verlängerung der
Nutzungsvereinbarung leider nicht mehr möglich gewesen und sie
lief zum 30.~August 2012 aus. Für die Nutzung der Räume sind dem
Verein dankenswerterweise neben den Gebühren für das Internet keine
weiteren Kosten entstanden.
\paragraph{Coworking ``Kombinat Süd''}
Da Coworking vom Charakter her gut zu einem Hackspace paßt, waren
Frank und Konrad mehrfach auf Planungstreffen der
Coworking-Initiative "`Kombinat Süd"' und haben dort unser Interesse
angemeldet, Räumlichkeiten im Umfeld eines Coworking-Spaces zu
mieten. Wir sind damit auf offene Ohren gestoßen, da ein Hackspace
viele Gemeinsamkeiten mit einem Cowoking-Space hat und eine gute
nicht-kommerzielle Ergänzung dazu darstellen würde. Am jetzigen
Standort des "`Kombinat Süd"' gab es allerdings keine Möglichkeiten
für den Hackspace, dort unterzukommen. Seit der Gründung des
"`Kombiant Süd"' besteht weiterhin loser Kontakt. Insbesondere
werden Veranstaltungsinformatioen ausgetauscht.
\paragraph{Schott AG}
Eine Zeit lang waren beim "`Kombinat Süd"' auch Werksgebäude der Schott AG im
Gespräch, die auch gut geeignete Kellerräume günstig vermietet hätte. Eine
diesbezügliche Anfrage von Konrad bei der Schott AG ergab allerdings, dass uns
derzeit keine Räumlichkeiten abgeboten werden können.
\paragraph{Coworking SOBAEXA}
Ende Januar haben sich Jens, Frank, Karsta und Konrad mit der
Coworking-Initiative SOBAEXA getroffen, um auch dort Interesse an
Räumlichkeiten im Umfeld eines Coworking-Spaces anzumelden.
\paragraph{Abbe-Stiftung Häckel-Platz}
Bei der Begehung der späteren Räume der SOBAEXA Coworking-Initiative fand
Konrad heraus, dass auch im Dachgeschoß geeignete Räume zu mieten gibt.
Allerdings ergab eine diesbezügliche Anfrage bei der Abbe-Stiftung, die die
Räume vermietet, dass sie nur etagenweise vermieten.
\paragraph{Ehemaliger Jugendclub HUGO}
Auf Anregung von Daniel haben Frank und Konrad im Februar Kontakt zum
Ortsteilrat Winzerla aufgenommen, um in Erfahrung zu bringen, ob die
ehemaligen Vereinsräume des Jugenclubs HUGO in Winzerla durch den Hackspace
angemietet werden können. Anlass dazu war eine Zeitungsmeldung, dass der
Ortsteilrat ergebnislos über die Zukunft dieses Gebäudes beraten hatte. Der
Ortsteilrat hat uns an die Kommunalen Immobilien Jena (KIJ) verwiesen, wo wir
die Auskunft bekamen, dass die marode Bausubstanz des Gebäudes nur einen
Abriss zuläßt.
\paragraph{Wenigenjena}
Auf Initiative von Ruben haben sich Ruben und Konrad im Februar mit der
Orts\-teil\-bür\-ger\-meis\-te\-rin von Wenigenjena getroffen, um ihr den
Verein vorzustellen und sie nach Objekten in diesem Stadtteil zu befragen, die
als Vereinsräume in Frage kämen.
\paragraph{Löbstedter Straße (FAW)}
Aus dem Gespräch mit der Ortsteilbürgermeisterin von Wenigenjena hat
sich ein Kontakt zur Forschungsakademie der Wirtschaft (FAW)
ergeben, die Büroräume in der Löbstedter Straße 50 gegenüber des
Schlachthofs vermieten. Obwohl die Räume von der Lage und
Ausstattung her nicht optimal waren, boten sie Potential und so sind
wir nach einer Besichtigung mit der FAW in Verhandlungen getreten,
die jedoch wegen Eigenbedarfs plötzlich auf unbestimmte Zeit
verschoben wurden.
\paragraph{Ladenlokal in der Zwätzengasse}
Ende Mai hat Ruben im Netz ein Mietangebot für ein Ladenlokal in der
Zwätzengasse entdeckt. Leider war es zum Zeitpunkt unserer Anfrage schon
vergeben.
\paragraph{Ladenlokale in der Neugasse bzw. Grietgasse}
In der Neugasse gab es zwei, in der Grietgasse eine vakante,
potentiell geeignete Räumlichkeit für einen Hackspace. Frank nahm
Kontakt mit dem Vermieter auf und musste feststellen, dass eine
Finanzierung dieser nicht in erreichbarer Nähe lag.
\subsection{Neue Vereinsräume}
Letzendlich haben wir durch ein von Jan im Internet entdecktes
Angebot Büroräume in der Krautgasse 26 gefunden. Zur Disposition
standen zwei Räume -- ein kleinerer zu einem Durchgang hin und ein
größerer mit zwei Zimmern zur Krautgasse hin. Obwohl mit einem
größeren finanziellen Risiko verbunden, haben wir uns mehrheitlich
für den größeren der beiden angebotenen Räume entschieden, da er
zwei getrennte Zimmer sowie eine Miniküche umfaßt und mit den
Fenstern zur Krautgasse hin wesentlich bessere Möglichkeiten der
Außenwirkung bietet.
\paragraph{Finanzierung}
\label{sec:krautspace_kaution}
Das Problem war, dass die Miet- und Nebenkosten (ca. 600\EUR) die
regelmäßigen Einnahmen des Vereins überstiegen und die einmaligen
Ausgaben wie Maklercourtage (ursprünglich ca. 1000\EUR) und Kaution
(1662\EUR) in der Größenordnung des Vereinsvermögens lagen. Um den
Raum dennoch zu mieten, hat sich ein anonymer Spender bereit
erklärt, eine eventuelle Finanzierungslücke am Ende eines Jahres zu
schließen. Da das aber immer noch nicht die finanzielle
Einstiegshürde gesenkt hat, haben sich spontan fünf
Vereinsmitglieder gefunden, um die Kaution als Darlehen
gemeinschaftlich aus eigener Tasche aufzubringen. Im Gegenzug hat
sich der Verein im Namen des Vorstandes dazu verpflichtet, ihnen den
jeweiligen Betrag spätestens bis zum 5.\ August 2015
zurückzuzahlen. Außerdem haben sich einzelne Mitglieder dazu
entschlossen, eine Einmalzahlung zu leisten bzw. einen (wesentlich)
höheren Mitgliedsbeitrag zu zahlen. Derzeit umfaßt das
Vereinsvermögen etwa zwei Monate Mietzins. Zusammen mit den
laufenden Mitgliedsbeiträgen halten wir uns damit bis etwa März
kommenden Jahres über Wasser, falls sich die Mitgliederzahl nicht
ändert.
Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen bedanken, die durch ihren
finanziellen Beitrag das Vereinsleben in der jetzigen Form erst ermöglicht
haben. In gleicher Weise möchten wir dem anonymen Spender für sein Angebot
danken und hoffen, davon keinen Gebrauch machen zu müssen, im Notfall aber
dennoch darauf zurückgreifen zu können.
Jan hat die Verhandlungen mit Makler und Hausmeister übernommen. Nach
intensiver Durchsicht des Mietvertrages mußte nachverhandelt werden, da einige
Bedingungen mit dem Makler anders abgesprochen waren. Für die Mietkaution hat
Frank ein Mietkautionskonto bei der Commerzbank Jena eingerichtet. Die
Mehrwertsteuer auf die Courtage wurde uns vom Makler erlassen.
\paragraph{Umzug}
Am 18.~August 2012 sind wir in die neuen Räume eingezogen. Zum Umzug
gab es eine große Zahl von helfenden Händen, so dass die
Habseligkeiten des Vereins relativ schnell transferiert worden.
\paragraph{Sicherheitsbeauftragter}
Als Sicherheitsbeauftragten hat der Verein Martin89 bestellt.
\subsection{Namenswahl}
Nach allgemeinem Konsens auf der Mailingliste nennen wir den Hackspace Jena in
Anlehnung an die neue Adresse von nun an auch "`Krautspace"'. Der Name des
Vereins bleibt hiervon unberührt.
\paragraph{Einrichtung}
Vorrangig durch Sachspenden bzw. Eigenarbeit konnte unser Hackspace mit den
nötigsten Einrichtungsgegenständen bestückt werden:
\begin{itemize}
\item Regale
\item Stühle
\item Arbeitstisch
\item Leuchtreklame
\item Küchenutensilien
\item Putzkram (durch Verein finanziert)
\item Whiteboard (durch Verein finanziert)
\end{itemize}
Wir danken all denjenigen, die Einrichtungsgegenstände gespendet oder
aufgebaut haben.
\paragraph{Internet}
Leider gibt es im Hackspace immer noch kein Internet. Die Gründe
dafür sind vielfälltig, aber durchaus auf die allgemeine Lage in
Jena zurückzuführen.
Mit dem Einzug bestellten Jan und 0xAFFE einen günstigen
DSL-Anschluss bei 1\&1. Nach einigen Wochen Wartezeit und ca. 1h
Stunde in der Warteschleife musste Frank dann beim Nachhaken
schließlich feststellen, dass sie kein DSL in der Krautgasse zur
Verfügung stellen können. In Folge dessen wurden verschiedene
Optionen diskutiert und ein Anschluss über Kabel Deutschland
evaluiert. Dabei stellt sich heraus, dass im Keller ein Anschluss
von Versatel vorliegt. Ein Angebot für Versatel liegt dem Vorstand
vor. Die nächsten Schritte stehen nun an.
Zusätzlich dazu besteht Konsens, Kontakt mit den Nachbarn im Haus
aufzunehmen und gemeinsam nach einer Lösung für die schlechte
Internetanbindung zu finden.
\paragraph{Türschließanlage}
Die Schl\"ussel zum Space sind Bestandteil einer
Schliessanlage. \"Okonomisch und organisatorisch ist es sehr
umst\"andlich an alle Mitglieder Schl\"ussel auszugeben. Wie in
anderen Hackerspaces \"ublich haben wir einen elektronischen Ausweg
aus diesem Dilemma gefunden.
Jan hat eine Wifi-mediierte Schliessanlage aus Draht, einer
Selbstbaurelaiskarte, Franks OpenWRT-Router mit Parallelport und einem
elektronischen T\"ur\"offner mit propriet\"arem Protokoll
gebaut\footnote{Dokumentation siehe
https://www.hackspace-jena.de/hswiki:fernschliessanlage}.
gebaut. Jedes Mitglied des Spaces kann einen personalisiertes,
geheimes Token bekommen, das Zugriff auf ein Webinterface
erlaubt. \"Uber dieses kann die Wohnungst\"ur (auf-)geschlossen und der
Summer der Haust\"ur aktiviert werden.
Auf den folgenden Plenen haben wir die vorl\"aufige Policy festgelegt,
dass die Schliessberechtigung auf stimmberechtigte Vereinsmitglieder
(kein Zahlungsr\"uckstand) beschr\"ankt wird, die Tokens regelm\"assig
rotiert werden um deren Diffusion zu vermindern und die Nutzung des
Systems keiner Protokollierung unterliegt.
\label{sec:tueroeffnung}
Durch Verkettung undenkbarer Einzelfehler (Netzteilausfall,
ungeeigneter Schliesszylinder) haben wir uns bis jetzt einmal aus
dem Space ausgeschlossen und zum Preis von 2,5 Stunden
Schlüsseldienst wieder hereingelassen. Mit dem ohnehin geplanten
Tausch des Zylinders dind hierfür Kosten von ca. 115\EUR\ entstanden.
\paragraph{Fotografien}
Auf Vorschlag von Thomas als gleichzeitigem Mitglied des Fotoclubs
Jena wurden im Hackspace Fotos aufgehängt, die durch Thomas auch
regelmäßig erneuert werden. Auch darüber hinaus erhoffen wir uns
eine fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Fotoclub. Die dafür
benötigten Bilderrahmen wurden über Privatspenden beschafft und den
Vereinsräumen zur Verfügung gestellt.
Wir danken all denjenigen, die sich an der Anschaffung der Bilderrahmen
finanziell beteiligt haben.
\paragraph{Bibliothek}
Mit dem Einzug in die ersten Räume im Intershop-Tower wurde die
Bibliothek der Linux-User-Group in den Hackspace verlagert und so
allgemein zugänglich gemacht. Mit dem Um nzug in den Krautspace
wurde die Bibliothek mit umgezogen und es sind der Bibliothek noch
weitere Bücher als Spenden bzw. Leihgaben hinzugefügt worden. Eine
Ausleihe ist über einen Eintrag in eine Leihliste möglich -- das
Wiederbringen gern gesehen. Inhalt der Bibliothek sind vor allem
technische Bücher im Umfeld der IT und Elektronik. Der aktuelle
Bestand umfasst ca. 1,5m an Büchern.
\paragraph{Getränke}
\label{sec:getraenke}
Im Raum stehen den Anwesenden verschiedene Getränke zur Auswahl, die
für einen einheitlichen Obolus in die "`Matekasse'" getrunken werden
können. Frank hat stets für regelmäßigen Nachschub an Getränken
gesorgt.
%------------------------------------------------------------------------------%
\section{Veranstaltungen}
\subsection{Regelmäßige Vereinsaktivitäten}
\begin{itemize}
\item Hacken mit \texttt{0xAFFE} (dienstags 20 Uhr)
\item Chaostreffs (sonntags 16 Uhr)
\item Plenen (jeden zweiten Freitag im Monat 19 Uhr)
\item Ausrichtung der regelmäßigen Stammtisches der LUG Jena
\item Gemeinsames Kochen mit Frank und Felix
\begin{itemize}
\item Selbstgemachte Nudeln (mit Nudelmaschine) und
Tomatensoße (21. September)
\item Chili-Essen (19. Oktober)
\item Kartoffelsuppe (16. November)
\end{itemize}
\end{itemize}
\subsection{Vorträge \& Workshops}
Eine Auswahl von Vorträgen und Workshops, die in den Räumen des
Spaces bzw. mit Unterstützung durch den Verein stattgefunden haben.
\begin{itemize}
\item Hacking: Interpreter für Heidenhein, einer Steuersprache für CNC-Fräsen (Konrad, 23. Februar)
\item Projektvorstellung: passwdhash (Felix, 19. Februar)
\item Projektvorstellung: Wikileaks-Kabel-Parser (Konrad, 16. Februar)
\item Gastvortrag: C64 (Thomas Findeisen aus der M18 in Weimar, 9. Februar)
\item Vortrag: Wanderlust, ein E-Mail-Client für Emacs (Tim, 28. Februar)
\item Vortrag: Polyglotte Programmierung (Jan, 27. Juni)
\item Workshop: Zabbix + Postgres (Frank, 4. Juli)
\item Spieleabend (11. Juli)
\item Kurzvorstellung: moderncv, eine \LaTeX-Klasse für Lebensläufe (Frank, 15. Juli)
\item Workshop: dn42 (Martin89, 1. August)
\item Vortrag: Formale Begriffsanalyse (Felix, 14. August)
\item Vortrag: Einführung in make (Jan, 11. September)
\item Vortrag: Gentoo (Markus, 24. Oktober)
\item Vortrag: Fliegen (Fortbewegung) (Oliver, 14. November)
\item Gastvortrag: "`Vom Aussterben bedroht: Die Universalmaschine Computer"'
(15. November, Matthias Kirschner (FSFE) / Punkt \ref{sec:fsfevortrag})
\item GNU-Radio Workshop (Martin)
\end{itemize}
\subsection{Nerdfahrschule / Hackerfahrschule}
Auf Initiative von Konrad wurde während der Studieneinführungstage der
Fachschaft Informatik eine Workschopreihe zu Grundfertigkeiten eines Hackers
organisiert. Die Veranstaltungen wurden über die Fachschaft Informatik
beworben und auch bei den Fachschaften Physik sowie SciTec \& Maschinenbau
(Fachhochschule) bekannt gemacht.
\begin{itemize}
\item Anonym im Netz (Jens, 1. Oktober)
\item Open Source und Linux (Frank, 2. Oktober)
\item Powereditoren vi \& emacs (Martin \& Konrad, 4. Oktober)
\item Erste Schritte auf dem Linux-Terminal (Jan, 9. Oktober)
\item \LaTeX (Jörg, 10. Oktober)
\item Moderne Versionskontrollsysteme (Tim, 11. Oktober)
\end{itemize}
Drei der Veranstaltungen haben den Hackspace gefüllt, drei waren weniger
besucht, was wahrscheinlich der ungünstigen Terminwahl sowie dem kurzen
Vorlauf bei der Ankündigung geschuldet war. Wir planen, die Veranstaltung im
Laufe des Semesters zu wiederholen. Der Vorstand bedankt sich bei den
Referenten für ihren Einsatz.
\subsection{FSFE-Vortrag: "`Vom Aussterben bedroht: Die Universalmaschine Computer"'}
\label{sec:fsfevortrag}
Am 15. November wurde in Kooperation mit der Hochschulgruppe der
Piraten Jena sowie die IT-Referat des StuRa der
Friedrich-Schiller-Universtität Jena ein Vortrag von Matthias
Kirschner von der FSFE mit dem Titel "`Vom Aussterben bedroht: Die
Universalmaschine Computer"' durch Frank organisiert. Thema des
Vortrages waren Einschränkungen von Anwendungen durch unfreie
Software und Mechanismen. Dazu wurden neben den typischen
elektronischen Verteilwegen, von Jan und Frank gemeinsam mit dem
Referat IT des StuRa ein Plakat entworfen und von Vertretern des
StuRa an den Plakat-Wänden des StuRa verteilt. Es kamen etwa 40
Hörer. Anschließend gab es eine Nachsitzung im Hackspace. In Folge
dessen gab es von der FSFE ein Angebot eines
"`Free-your-Android!"'-Workshops.
\subsection{Cryptoparty}
Auf Initiative von Jens wurde am 23. November eine Cryptoparty organisiert.
Durch rege Beteiligung von Vereinsmitgliedern sowie Freunden des Themas konnte
eine recht erfolgreiche Veranstaltung durchgeführt werden, an der rund 25
Gäste teilnahmen\footnote{Während des einleitenden Vortrages waren 22 Gäste
anwesend. Da auch danach noch Gäste eintrafen, sowie anderen weiter mussten,
ist eine genaue Angabe nicht möglich.}.
Themen dabei waren unter anderem:
\begin{itemize}
\item Einführung in Kryptografie
\item Festplattenverschlüsselung mittels EncryptFS, TrueCrupt und LUKS
\item Off-the-record-Verschlüsselung (OTR)
\item PGP
\end{itemize}
Dazu hat Frank ein kleines Buffet mit vorbereitet.
\subsection{Sonstige Veranstaltungen und Aktivitäten}
\begin{itemize}
\item Prüfsteine für die Oberbürgermeisterkandidaten (Anfang April, Frank)
\item Einzugsfeier (24. August)
\item Teilnahme am Herbstempfang der Piratenpartei, KV Jena (1. November, Frank)
\end{itemize}
%------------------------------------------------------------------------------%
\section{Sonstiges}
\subsection{Werbung}
\paragraph{Beratung durch Thüringer Agentur für die Kreativwirtschaft}
Am 15.~August hat Konrad ein längeres Telefongespräch mit einer
Beraterin der Thüringer Agentur für Kreativwirtschaft geführt, um
den Verein in diesem Bereich bekannt zu machen und weitere
Möglichkeiten der Förderung und Außenwerbung ausfindig zu mchen.
Uns wurde ein Auftritt bei einem der regelmäßig stattfindenden
TowerByte Microtraining sowie ein Förderantrag bei der
Intershop-Stiftung empfohlen -- was beides bereits geschehen war.
Außerdem haben wir ein Marketing- und Vertriebskonzept als Leitfaden
bekommen.
\paragraph{Markt der Möglichkeiten}
Ein Auftritt auf dem Markt der Möglichkeiten mußte kurzfristig abgesagt
werden, da Tim und Konrad, die sich bereit erklärt hatten, einen Stand zu
betreuen, beide verhindert waren. Wir möchten aber im kommenden Jahr daran
teilnehmen.
\paragraph{Kurzvorstellung des Hackspace an der Fachhochschule}
Am 23.~Oktober haben Frank und Konrad den Hackspace in einer viertelstündigen
Kurzvorstellung vor Studenten der Fachhochschule präsentiert. Der Dozent war
der Idee eines Hackspaces sehr aufgeschlossen und hat uns zugesagt, uns auch
in Zukunft zu unterstützen. Wir planen weitere derartige Kurzvorstellung.
\subsection{Förderanträge}
\paragraph{Intershop-Stiftung}
Am 6. Oktober haben wir bei der Intershop-Stiftung einen formlosen
Antrag auf eine Förderung von 500\EUR\ für die Anschaffung eines
Beamers sowie einer Leinwand gestellt. Frank hat daraufhin eine
vorläufige Zusage erhalten, dass uns die Förderung gewährt wird,
sobald der Verein die Gemeinnützigkeit erlangt.
\paragraph{Chaos Computer Club}
Am 21. Juli haben wir beim Chaos Computer Club einen Antrag auf
Anschubfinanzierung für die Anmietung der Vereinsräume gestellt, um die
Finanzierungslücke zu schließen. Eine Antwort steht noch aus, ein positiver
Bescheid ist jedoch unwahrscheinlich.
\subsection{Kooperationen}
\paragraph{IT-Referat des StuRa der Friedrich-Schiller-Universität}
Im Rahmen der Vorbereitungen zu dem FSFE-Vortrag traf sich Frank mit
Vertretern des StuRa und verabredete eine engere Zusammenarbeit bei
Themen, die im Interesse beider Gruppierungen liegen. Dies sind z.\,
B. die Durchführung von Veranstaltungen zum Thema Datenschutz,
Sicherheit von IT-Systemen und/oder zu freier Software.
\paragraph{Free Software Foundation Europe}
Aus dem Vortrag "`Vom Aussterben bedroht: Die Universalmaschine
Computer"' ergab sich im Nachgang eine Diskussion um eine oder
mehrere weitere Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Free
Software Foundation Europe. Frank steht aktuell in Verbindung mit
den Vertretern und prüft eine solche.
\end{document}